Glossar

Die CELAC (Comunidad de Estados Latinoamericanos y Caribeños) ist eine multilaterale Organisation, die alle unabhängigen Staaten Lateinamerikas und der Karibik umfasst. Ihr Hauptziel ist die Förderung der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Integration der Region.

Die CELAC wurde offiziell am 2. und 3. Dezember 2011 auf dem Gipfel in Caracas, Venezuela, gegründet und trat damit die Nachfolge der Rio-Gruppe und des Lateinamerika- und Karibik-Gipfels für Entwicklung und Integration (CALC) an. Ihre Mitglieder sind 33 Staaten, was sie zu einem wichtigen Forum für regionale Zusammenarbeit und Koordination macht. Im Gegensatz zur Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) schließt die CELAC die Vereinigten Staaten und Kanada aus, was ihre Rolle als eigenständiges Sprachrohr Lateinamerikas und der Karibik unterstreicht.

Ziele und Funktionsweise:

• Politische Zusammenarbeit: Die CELAC dient als Plattform für den Dialog über gemeinsame Herausforderungen und zur Koordinierung regionaler Positionen auf internationaler Ebene. Sie fördert Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit.
• Wirtschaftliche Integration: Ein zentrales Anliegen ist die Stärkung des Handels und der wirtschaftlichen Beziehungen innerhalb der Region, um die Abhängigkeit von anderen globalen Mächten zu verringern. Dazu gehören die Erörterung von Freihandelsabkommen und die Zusammenarbeit in Energiefragen.
• Soziale Entwicklung: Die Organisation setzt sich für die Bekämpfung von Armut und Ungleichheit ein und fördert Bildungs-, Gesundheits- und Sozialprogramme.
• Kultureller Austausch: Die CELAC unterstützt auch den kulturellen Austausch und die gemeinsame Identität der lateinamerikanischen und karibischen Völker.

Kontext und Bedeutung:

Die Gründung der CELAC war ein Zeichen des Bestrebens der lateinamerikanischen und karibischen Staaten, ihre eigene Agenda zu definieren und ihre Rolle in der Weltpolitik zu stärken. Sie bietet einen Raum, in dem regionale Probleme ohne die direkte Beteiligung der nordamerikanischen Großmächte diskutiert und gelöst werden können. Obwohl die CELAC keine ständigen Sekretariate wie andere große internationale Organisationen hat, wechselt der Vorsitz jährlich unter den Mitgliedstaaten. Dies zeugt von einem konsensorientierten Ansatz, der die Souveränität jedes Einzelstaates respektiert. Ihre Bedeutung liegt vor allem im Potenzial, eine vereinigte Stimme für die Region auf globaler Ebene zu bilden und gemeinsame Interessen gegenüber internationalen Partnern zu vertreten.